Projektablauf
Was bedeutet es für eine Schule, an einem Energiesparprojekt teilzunehmen? Häufig bestehen Ängste vor zu großer organisatorischer Belastung und nicht zuletzt auch davor, das notwendige Know-how nicht zur Verfügung zu haben. Für das Projekt "Halbe-Halbe" in Leipzig bekommen die Schulen daher eine professionelle externe Beratung, die ihnen bei der Umsetzung vor Ort hilft, mit Rat und Tat zur Seite steht und mit technischem sowie pädagogischem Input zum Gelingen des Projektes beiträgt.
Projektschwerpunkte
Um das Projekt erfolgreich durchzuführen und die höchstmöglichen Einsparungen zu erzielen, gibt es eine Reihe von Terminen und Maßnahmen an den Schulen. Bei der Organisation und Durchführung sind das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) und das Amt für Gebäudemanagement beteiligt.
Das Energieteam ist der Motor des Energiesparprojektes. Von ihm gehen die Impulse aus, die in der Schule zu einem energiesparenden Verhalten führen. Deshalb ist es die erste Aufgabe der Schule, ein solches Team zu bilden.
Zum Energieteam gehören:
- der/die Hausmeister/-in
- eine Gruppe aus Schüler/-innen (Klasse oder Arbeitsgemeinschaft)
- mindestens eine betreuende Lehrkraft
- die Schulleitung
Der Energierundgang dient dem Kennenlernen des Gebäudes. Hier werden Informationen und Daten zur Nutzung (zum Beispiel Nutzungszeiten) und der Gebäudetechnik aufgenommen. Der Rundgang findet in einer logischen Reihenfolge statt. Beginnend beim Heizungskeller werden alle Räumlichkeiten wie Klassenräume, Fachkabinette und Lehrerzimmer bis hin zum Dachboden und der Sporthalle nacheinander begutachtet.
Das Energiesparprojekt soll nicht ausschließlich dazu dienen, Energie und damit Geld einzusparen. Viel wichtiger ist dabei die Bildungsarbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Sie werden zu einem energiesparenden Verhalten angeregt und damit zu Multiplikator/-innen gemacht, weil sie angeeignetes Wissen und Kompetenzen in ihren Lebensalltag tragen. Im Energiespar-Unterricht lernen die Schüler/-innen, warum wir Energie sparen und das Klima schützen müssen, woher Energie kommt und welche Hürden dabei überwunden werden müssen. Neben den theoretischen Hintergründen lernen die Schüler/-innen anhand praktischer Übungen und Experimenten (zum Beispiel Messungen von Temperaturen und Stromverbräuchen) Zusammenhänge kennen. Dabei kommen Sie den „Energiefressern“ auf die Spur.
Gemeinsam mit dem Energieteam werden praktische Maßnahmen identifiziert, die eine Energieeinsparung zur Folge haben. Diese können die Markierung von Lichtschaltern, die Beschriftung von Thermostatventilen, das Einstellen der Heizung, die Einführung von Fenster- und Türdiensten und vieles mehr sein.
Das Energiesparprojekt ist nur dann erfolgreich, wenn alle Nutzer/-innen der Schule auch über das Energieteam hinaus mitmachen. Deshalb benötigt es die Information der Schulöffentlichkeit über die Arbeit des Energieteams und über Regeln zum energiesparenden Nutzerverhalten. Dies kann zum Beispiel durch Wandzeitungen, Filme, die Schülerzeitung oder Flyer geschehen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Die Auftaktveranstaltung ist der offizielle Projektbeginn für die teilnehmende Schule. Die Schulleitung, der/die Hausmeister/-innen und die Schüler/-innen kommen hier zusammen, um feierlich den gemeinsamen Start in das Projekt zu begehen. Es werden die Kooperationsvereinbarungen zwischen der Stadt Leipzig und der Schule unterschrieben sowie Informationen zum Projektablauf vorgestellt.
In der Auszeichnungsveranstaltung wird über die Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen, Aktionen und Veranstaltungen berichtet und die Prämien werden offiziell übergeben. Zudem wird der Schule eine Auswertung des Energie- und Wasserverbrauchs präsentiert.
Um möglichst hohe Einsparungen zu erzielen, ist es wichtig, intensiv mit dem technischen Personal des Gebäudes zusammenzuarbeiten. Dafür wird der/die Hausmeister/-in regelmäßig geschult und über einen Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Schulen weiteres Einsparpotenzial aufgedeckt.
Erzielte Energieeinsparung
Durch ein angepasstes Nutzerverhalten und die Umsetzung technischer Maßnahmen sparen die am Projekt teilnehmenden Schulen Energie und Wasser. Die regelmäßige Auswertung der Verbräuche und graphische Darstellung der Ergebnisse macht die Anstrengungen sichtbar.
Jährliche Auswertung der Verbräuche
Jedes Jahr findet eine Auswertung der Energie- und Wasserverbräuche im abgeschlossenen Schuljahr statt. Sie dient als Grundlage für die Beurteilung des Erfolgs und zur Prämienberechnung. Durch den Vergleich mit den Verbräuchen in den Vorjahren können Rückschlüsse auf die Wirkung von eingeleiteten Maßnahmen gezogen werden.
Aushänge in den Schulen
In regelmäßigen Abständen werden die Schüler/-innen und Lehrer/-innen durch Aushänge in den Schulen über den Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser informiert. Dabei wird der Verbrauch im aktuellen Schuljahr jeweils mit dem Verbrauch im vorherigen Schuljahr verglichen. Durch den Aushang können alle beteiligten den Erfolg ihrer Mühen sehen.